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Depressive Haltung
Tiergestützte Therapie mit Schlittenhunden - www.schlittentour.com

 

Innerer Zustand: Depressive Haltung, betäubt sein

 

"Egal, weiß ich nicht, kann sein, keine Lust, bin müde ... " so oder so ähnlich treten die Kinder und Jugendlichen uns entgegen. Es gibt keinerlei Eigeninitiative oder Impulse etwas mit den Hunden zu tun. Lustlos, häufig auch teilnahmslos steht das Kind vor dem Auto oder Hunde Zwinger, betrachtet den Hund aber sieht ihn eigentlich nicht. Schaut durch ihn durch. Die Körperhaltung ist oft durch hängende Arme und das Fehlen jeglicher Spannung geprägt.

Sofern keine Angst vor Hunden besteht, kann man diese Kinder und Jugendlichen mit aufgeregten Hunden gut "wachrütteln". Durch ihre direkte spontane Art durchbrechen die Hunde schnell die Haltung des Depressiven. Das Kind oder der Jugendliche muss z. B. seine Körperhaltung verändern, um nicht von mehreren Hunden bei der Begrüßung umgestoßen zu werden. "Egal" oder "weiß ich nicht" gibt es bei den Hunden nicht. Sie zeigen dem Jugendlichen unmittelbar, was sie wollen, was ihnen gefällt oder was ihnen nicht gefällt.  Nach dem ersten Kennenlernen wird das Kind oder der Jugendliche vom Hund aufgefordert, eine Rolle im Rudel einzunehmen. In diesem Moment ist das Kind oder der Jugendliche mit einer direkten Aufforderung zur Entscheidung konfrontiert: will ich mich weiter anspringen lassen, will ich weiter zulassen, dass die jungen Hunde meine Schuhbänder auffressen oder zeige ich dem Hund meine Grenze. Und wenn ja, wo IST meine Grenze? Wir zeigen ihm durch unseren Umgang mit den Hunden, wie er dies schaffen kann. Er lernt also durch uns, zu sehen. Wichtig ist, dass das Kind oder der Jugendlichen zu Beginn unentdeckt bleibt. Erst mit zunehmendem Vertrauen in die Situation erklären wir dann, wie man seinen Platz im Rudel der Hunde findet. Ziel ist es immer, dass die Kinder und Jugendlichen das Gefühl haben, über den Hunden zu stehen. Sie lernen, diesen Platz durch klare Sprache mit wenigen Worten, durch eine entsprechende Körperhaltung und durch Selbstvertrauen zu erreichen. Die Hunde suchen genau diese klare Sprache, reagieren und geben so ein Gefühl von Selbstwirksamkeit. Ein einfaches Beispiel ist der zunächst "sitz machende Hund", der dann als Belohnung ein Leckerchen bekommt. Wichtig ist immer der faire Umgang zwischen Kind oder Jugendlichem und dem Hund.

Neben dem agilen Hund kann auch der verständnisvolle Einzelhund zum Einsatz kommen. Hier steht nicht so sehr eine Veränderung des inneren Zustandes im Vordergrund, vielmehr bieten wir dem Kind oder Jugendlichem einen unbelasteten Begleiter. Der Hund ist einfach nur da, liegt ruhig neben dem Kind oder Jugendlichen oder läuft ruhig neben her. Mithilfe von Streicheln, an den Hund schmiegen, Leckerchen geben oder mit dem Hund laufen kann das Kind oder der Jugendliche sich emotionale Unterstützung holen. Es baut sich so eine Brücke, um aus der Isolation herauszufinden und wieder in Kontakt mit der Umwelt zu treten.

Einsamkeit und Trauer, inhärente Gefühle der Depression, können durch die Körperwärme des Hundes und seinem Bedürfnis nach Streicheleinheiten begegnet werden.

Besonders Hund Bico, versessen auf Streicheleinheiten, schafft immer wieder eine Verbindung zum eigenen Bedürfnis nach Nähe und Kontakt und wird häufig von den Kindern als Wunschbegleiter in der Arbeit eingefordert.