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Wie geht das?
Tiergestützte Therapie mit Schlittenhunden - www.schlittentour.com

 

"Wie funktioniert das mit den Hunden?" - der Theorieansatz

Emotionale Befindlichkeit als Ausstrahlung des komplexen inneren Zustandes

 

Komplexer innerer Zustand bezieht sich auf:

 

emotional - geistig - körperlich

 

als Ganzheit

 

Wir Menschen beschäftigen uns meist nur mit einem Teil der Ganzheit. Konzentrieren uns z.B. aus medizinischer Sicht auf das körperliche Befinden und vergessen dabei schnell die Ganzheit.

 

Nicht-Ganz-sein drückt sich z.B. aus durch:

  • Verwirrung
  • Ängstlichkeit
  • Betäubt sein
  • Depressiver Haltung
  • Hyperaktivität
  • Grenzenloses Verhalten
  • ...

 

Tiere, insbesondere Hunde, reagieren unvoreingenommen auf den Menschen als Ganzes.

Ihre Kommunikation ist nonverbal. Sprachbedingte Missverständnisse oder Verwirrungen entstehen dadurch erst gar nicht, die Kommunikation der Hunde ist immer direkt und auf den Moment bezogen.

Die Hunde bieten uns so die Gelegenheit dem Kind oder Jugendlichen ganz neu zu begegnen. Über sie können wir einen neuen Zugang zu den Jugendlichen finden. Im Gegenzug entdecken die Kinder und Jugendlichen ihre Umwelt über die Hunde ganz neu. Die Hunde bieten eine Brücke zur Umwelt: die Kinder und Jugendlichen entdecken neue Möglichkeiten, anderen Menschen zu begegnen, mit anderen in Kontakt zu kommen, sich auseinander zu setzen oder gemeinsam Spaß zu erleben.

Symptome gelangen zu oft in den Vordergrund und lenken uns von dem eigentlich dahinter stehendem komplexen Zustand ab. In der tiergestützten Arbeit verstehen wir die Symptome der Kinder und Jugendlichen als Ausdruck ihres inneren komplexen Zustandes, als Zeichen ihrer seelischen Verletzung . Sie (die Symptome) helfen uns, den komplexen Zustand zu verstehen, in dem das Kind sich momentan befindet.

 

Mit den Hunden begegnen wir nicht den Symptomen des Kindes, wie zum Beispiel dem Einnässen, dem aggressiven Verhalten oder der Magersucht. Mit den Hunden versuchen wir einen Weg zu der emotionalen Befindlichkeit bzw. dem inneren Zustand des Kindes oder Jugendlichen zu finden und Wege aufzuzeigen, diesen Zustand mitzuteilen.

 

Diese Begegnung kann immer wieder neu auf den inneren Zustand abgestimmt werden. Die im Kapitel 3 beschriebenen vielfältigen Möglichkeiten und die unterschiedlichen Charaktere der Hunde bieten hierzu ideale Voraussetzungen.

Der Hund kann als Spiegel für den inneren Zustand und eigenes Verhalten, als verlässlicher Ruhepool, als aktiver Partner mit dem man gemeinsam nach vorne schaut, als Tröster ohne Worte, als provozierendes Gegenüber und vieles mehr eingesetzt werden.

Wir haben mit den Hunden gelernt, welcher Hund mit seinem speziellen Charakter und Eigenarten zum Kind oder Jugendlichen passt. Im Laufe eines Prozesses kann sich dies verändern. Oft wird die Interaktion dann gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen gestaltet.